Erfolgsgeschichte

Christopher Haus | Münster

Ingrid kann nach Hause

„Hier bleibe ich“

Ganz so stimmt das nicht. Denn für die eigenen vier Wände macht Ingrid eine Ausnahme. Zuhause ist es doch am schönsten, das wissen wir alle. Aber das Christopher-Haus in Münster hat ihr schon ziemlich gut gefallen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge zieht sie daher jetzt dort aus. Denn sie und ihr Mann kommen nach vier Jahren in der außerklinischen Intensivpflege mittlerweile ohne pflegerische Unterstützung zurecht.

Und die wurde nötig, als Ingrid 2014 einen Schlaganfall hatte. Sie ging zur Reha und kam wieder nach Hause – wo sie unglücklich fiel. Als sie deswegen im Krankenhaus war, wurde COPD bei ihr festgestellt. Hierbei handelt es sich um eine chronische und unheilbare Lungenerkrankung. Ingrid bekam ein Tracheostoma, das sie seither bei der Atmung unterstützt. Durch den Schlaganfall ist ihre linke Körperseite zusätzlich gelähmt. „Deswegen spreche ich auch so komisch“, erklärt sie.

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Ingrid kam zunächst in ein Heim in Coesfeld, ihrer Heimatstadt. „Mein Mann hat mich dort fast jeden Tag besucht.“ Die räumliche Nähe zu den eigenen vier Wänden war leider der einzige Vorteil. Uli, ihr Mann erzählt: „Wenn sie raus wollte, war das dort nicht ganz so flexibel umsetzbar.“ Als das Heim geschlossen wurde, galt es, eine neue Pflegeeinrichtung zu finden. Und weil Uli das Christopher-Haus schon einmal besucht hatte, erinnerte er sich daran. Wie richtig es war, sich für die Intensivpflege-WG in Münster zu entscheiden, wissen die beiden jetzt, zwei Jahre später, ganz genau: „Als ich eine Woche hier war, habe ich gesagt, hier will ich nicht mehr weg, die sind alle so nett“, entsinnt sich Ingrid. „Sie fühlt sich sehr wohl hier, das hat einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit“, fügt ihr Mann hinzu. Die beiden sind sich einig, dass die Umgebung, die Pflegekräfte und auch externe Therapeuten maßgeblich für die Verbesserung ihres Zustandes verantwortlich sind. Wenn man mit Ingrid spricht, merkt man aber schnell: Die lässt sich nicht unterkriegen. Sie selbst hat genauso dazu beigetragen.

Uli besucht Ingrid zweimal pro Woche oder holt sie ab und zu nach Hause. „Dann sitzen wir einfach nur da und halten Händchen – wie ein altes Ehepaar“, schwärmt Ingrid und lacht. „Ansonsten schreiben wir uns jeden Abend und jeden Morgen.“ Sie malt viel, weiß aber auch, wie wichtig Bewegung für sie ist. Daher fährt sie gerne Rad oder geht spazieren.

So wohl sie sich hier fühlt, der Wunsch, wieder nach Hause zu können, ist größer: „Ich will nach Hause, unbedingt. Man muss ja gesund werden.“ Und dafür tun Ingrid und ihr Mann alles, werden geschult, damit sie ihren Alltag mit Beatmung selbst bewältigen können. „Die Trachealkanüle absaugen und reinigen kann Uli bereits. Wie das mit der Zusatzbeatmung in der Nacht ist, muss er sich noch ansehen. Aber ich bin ja auch noch da, ich weiß ja, wie das geht“, so Ingrid, „ich bin froh, dass ich noch sprechen kann, trotz meiner Lähmung im Hals.“ Eigentlich wollte sie nur nach Hause, wenn eine Nachtversorgung durch den Pflegedienst gesichert wäre. Da das leider nicht klappt, haben sie und ihr Mann entschieden: „Wir schaffen das auch alleine.“

Den Trachealkanülenwechsel übernimmt ein anderer Pflegedienst vor Ort. Ingrid hat sich aber fest vorgenommen, die WG regelmäßig mit Kuchen zu besuchen. Da fällt der Abschied auch nicht so schwer. „Ich freue mich riesig!“, so die Coesfelderin. Und wir uns mit dir, liebe Ingrid!

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